Bei der Automatisierung von Geschäftsprozessen kommt es aufgrund der Komplexität und der schieren Anzahl immer wieder zu einzelnen Fehlern. Die Fehlerursachen sind vielfältig und sollen hier nicht behandelt werden. Um unnötigen Arbeitsaufwand zu vermeiden, ist es wichtig, dass nur die Verantwortlichen sofort mit möglichst vielen Informationen über den Fehler informiert werden. Jeder kennt das, jede unnötige Unterbrechung der laufenden Tätigkeit durch eine Benachrichtigung ist sehr störend und kostet viel Zeit.
Aus diesem Grund hat die Firma Endress+Hauser InfoServe für ihre Automic basierte Automation eine Fehlermanagement entwickelt, die ich mit freundlicher Genehmigung der Firma Endress+Hauser InfoServe, beschreiben möchte.
Die Fehlermanagement-Lösung ist eine in sich geschlossene Komponente, die aus verschiedenen Automic-Objekten besteht, die nur zusammen funktionieren. Die Verwendung von b4A Packages stellt sicher, dass die Lösung immer vollständig in die jeweiligen Automic-Umgebungen ausgerollt wird, so dass die Fehlermanagementlösung nicht selbst zur Fehlerquelle wird.
Automic ist objektorientiert, d.h. Fehler in einer Automation treten also innerhalb von Objekten auf. Mit Hilfe von Namensmustern kann eine Zuordnung von Automic-Objekten zu Fehlerklassen definiert werden. Eine Fehlerklasse definiert die Benachrichtigungskanäle und ordnet den Fehler einer Fachabteilung oder dem Automic Administratorenteam zu. Als Benachrichtigungskanäle sind JIRA Tickets vorgesehen oder bei externen Partnern erfolgt die Benachrichtigung per E-Mail. Bestimmte Fachabteilungen werden per Microsoft Teams Chat Message über den Fehler informiert. Damit wird sichergestellt, dass nur die direkten Verantwortlichen über den bevorzugten Kommunikationskanal informiert werden. Diese Zuordnung ist in einem VARA Objekt hinterlegt. Um doppelte JIRA-Tickets zu vermeiden, wird vor der Erstellung eines Tickets geprüft, ob bereits ein entsprechendes Ticket existiert.
Die Fehlermanagement-Lösung verwendet den Automic Service Level Orchestrator (SLO), um das Fehlermanagement in der Automic-Umgebung zu verankern. Die dafür notwendige Konfiguration ist ebenfalls im b4A Package enthalten. Beim Deployment ist keine manuelle Konfiguration notwendig, best4Automic passt die Service Level Orchestrator Konfiguration automatisch an die Automic Umgebung an.
Das Fehlermanagement berücksichtigt auch die Umgebung, in der das Package installiert werden soll. Fehler, die in einer QA-Umgebung auftreten, haben eine niedrigere Priorität und andere Verantwortliche, als wenn derselbe Fehler in einer Produktionsumgebung auftritt..
Bei periodisch ablaufenden Jobs, die dazu neigen, sich zu ‚verschlucken‘, ist es oft nicht sinnvoll, auf alle Fehler zu reagieren. Es kann definiert werden, dass erst nach mehrmaligem Auftreten eines Fehlers innerhalb einer definierten Zeitspanne die Verantwortlichen benachrichtigt werden.
Ein weiterer Mechanismus um unnötige Benachrichtigungen zu vermeiden.
Der Aufwand und die Implementierungskosten für diese genau auf ihre Anforderungen zugeschnittene Fehlermanagementlösung amortisieren sich sehr schnell, da jede unnötige Fehlermeldung die Produktivität reduziert und damit Kosten verursacht. Zudem bleibt den Mitarbeitern mehr Zeit für den weiteren Ausbau der Automatisierung.
Kay Koll berät und unterstützt seit über 30 Jahren Geschäftskunden in unterschiedlichen Rollen. In den letzten 15 Jahren lag sein Schwerpunkt auf der Automatisierung von Geschäftsprozessen.
Als Pre-Sales Engineer und Solution Architect war er beim Hersteller der Automic Automation Lösung für den technischen Teil des Verkaufsprozesses verantwortlich.
In seiner Rolle als Business Technology Manager bei best-blu consulting with energy sieht er sich als Trusted Adviser für Automic und Camunda Driven Automation.